Mittwoch, August 29, 2007

Costa Rica Diary - Tortuguero

29.8.07

Wir sind gerade wieder mal in San Jose, nachdem wir die letzten Tage mitten im Urwald verbracht haben. Doch fangen wir vorne an.

27.8.07
Nach einer kurzen Nacht in der Master Suite mit Jacuzzi im Hotel Fleur de Lys (fuer das wir gerade mal 60$ statt 150$ bezahlen mussten! Thomas rules!), sind wir frueh morgens mit dem Tourbus in Richtung Karibik losgefahren. Die Vegetation dort ist ganz anders als auf der Pazifikseite. Viele Bananenplantagen und Palmen mit riesigen Blaettern bis fast zum Boden. Tortuguero ist mit dem Auto nicht zu erreichen, da keine Strassen dorthin in den Urwald fuehren. Es liegt aber an einem breiten Fluss, der parallel zum Meer verlaeuft. Die letzten zwei Fahrtstunden wurden folglich mit dem Boot zurueck gelegt.

Die Pachira Lodge liegt direkt am Fluss. Die Bungalows sind im Urwald verteilt und zwischen den Bungalows haengen riesige Spinnen in ihren Netzen und auf den Baeumen hocken Bruellaffen. Natuerlich gibt es Strom und Wasser. Ganz so einfach soll es ja dann doch nicht sein. ;-) Und beides funktioniert sogar. Da haben wir in Tamarindo anderes erlebt. Da wurde etwa jeden zweiten Tag einfach mal fuer ein paar Stunden ohne Vorwarnung im ganzen Dorf der Strom oder das Wasser abgeschaltet, weil die Baustelle in der Naehe die Energie brauchte. Ist sicher aergerlich, wenn man grad eingeseift unter der Dusche steht... Aber ich komme vom Thema ab.

Die Geraeusche in der Nacht im Urwald sind unglaublich! Bei Daemmerung werden die Affen aktiv und turnen ueber die Baeume. Gerne werfen sie auch mal Fruechte runter. Das Bruellen der Maennchen hallt wie Loewengebruell durch den Wald. Und die Voegel singen Tonfolgen, die man bei uns nie hoert.

Von der Lodge aus werden viele Touren gemacht. Schon morgens um sechs geht man auf eine zweistuendige Bootstour durch die engen Kanaele des Flusses. Baden ist hier nicht angesagt, denn im Fluss wimmelt es vor Krokodilen und Kaimanen. Im Wald haben wir auch Klammeraffen gesehen, und somit alle vier Arten, die auf Costa Rica vorkommen. Bruellaffen, Klammeraffen, Weisskopfkapuzineraffen und sogar ein Totenkopfaeffchen. Ich finde die Bruellaffen sooo suess und haette gerne einen gestreichelt!

Das absolute Highlight von Tortuguero und sicher auch ein Highlight unserer Reise sind aber die Schildkroeten. Von Juli bis September legen die am Strand von Tortuguero ihre Eier ab und das kann man nachts beobachten. Die Costa Ricaner legen grossen Wert darauf, nicht in die Natur einzugreifen oder die Schildkroeten zu stoeren, und so darf man nur mit einem Guide in kleinen Gruppen zum Strand. Kameras und Taschenlampen sind streng verboten.
Doch wir hatten Glueck. Es war eine klare Vollmondnacht und der Strand war hell erleuchtet. Der Guide fuehrte uns an eine Stelle, an der gleich vier Schildkroeten lagen. Die sind unglaublich gross. Der Panzer ist ca. 1 Meter lang. Eine war gerade dabei, ihre 120 Pingpongball-grossen Eier zu legen. Eine andere buddelte gerade ihr Nest mit Sand zu und zwei schleppten sich zurueck ins Meer. Fuer die Schildkroeten ist der ganze Prozess anstrengend und an Land kommen sie fast nicht vorwaerts. Sie muessen immer wieder Pausen einlegen, bis sie endlich das Wasser erreichen und darin eintauchen. Das war unglaublich, an so etwas teilhaben zu duerfen! Laut unserem Guide war die eine Schildkroete mindestens 70 Jahre alt. Man stelle sich das mal vor! Ich glaube, wir sind schon sehr privilegiert, das erlebt haben zu duerfen.

29.8.07
Jetzt sind wir also wieder im Fleur de Lys in San Jose. Und Thomas hat uns wieder ein Zimmer mit Jacuzzi organisiert. Wahnsinn, wieviel Glueck wir haben!

Morgen fliegen wir nach Hause. Die Ferien waren genial! Ein wunderschoenes Land mit Wahnsinnsnatur und sehr netten und hilfsbereiten Leuten. Wir haben alles erlebt, was wir erleben wollten und noch viel mehr. Zugegeben, von Reis mit Bohnen habe ich langsam genug (das gibt's hier jeden Tag zum Fruehstueck). Und mein Freund findet, er sei schon voellig weichgespuelt, weil er immer nur mit mir und nie mit anderen Maennern zusammen ist. Aber ansonsten koennte ich noch lange, lange bleiben...