Freitag, November 03, 2006

Reisebericht Mexiko - Chichén Itzá

Am dritten Tag haben wir ein Auto gemietet und sind landinnwärts gefahren. Ich hab gleich von Anfang an das Steuer abgegeben, denn in Mexiko haben Verkehrsregeln lediglich theoretischen Charakter. Zu gut halten muss man den Mexikanern aber, dass sie wesentlich relaxter und zuvorkommender Auto fahren als die Leute hierzulande.

Das Landesinnere Yucatans ist ziemlich eintönig und flach. Doch nach ca. 3 Stunden erreicht man Chichén Itzá (sprich "tschitschen itza"), die bekannteste Stätte der Mayas. Steinpyramiden und Ruinen inmitten des Urwaldes:



Schon eine faszinierende Sache, diese Maya-Kultur. Besonders die Hauptpyramide hat es mir angetan.



Da fällt man richtig in eine mystische Stimmung. Muss wohl in einem früheren Leben eine Maya-Prinzessin gewesen sein... ;-)

Weniger mystisch als einfach grausam waren hingegen die Bräuche der Mayas. Da gab's zum Beispiel ein Ballspiel auf diesem Spielplatz:



Während vorne auf dem Thron der König sass und oben auf den Mauern der Mob tobte, mussten die Spieler einen Ball ohne Hilfe der Hände durch die Ringe oben an den Mauern schlagen. Das konnte drei Tage lang dauern. Der Sieger wurde mit dem Tod durch Köpfen belohnt, als Opfer für die Götter!

Überhaupt waren die Mayas extrem in ihrer Götter-Ehrfurcht. Das Wort "Ehrfurcht" übrigens bezeichnend, weil die Mayas die Götter genauso ehrten wie fürchteten. Um ihre Götter nicht zu erzürnen, haben sie aus Angst regelmässig Menschen geopfert. Die ausgewählten Kinder wurden geköpft, den Erwachsenen teilweise auch bei lebendigem Leib das Herz entfernt. Danach wurden die Opfer in die heilige Cenote (Wasserloch) geworfen.


Heute leben immer noch viele Mayas in Yucatan. Sie sind sehr stolz auf das Werk ihrer Vorfahren. In Chichén Itzá sieht man, weshalb. (Wir wären sicher auch stolz auf unsere Vorfahren, könnten wir etwas mehr vorweisen, als dass mal einer einem kleinen Jungen einen Apfel vom Kopf geschossen hat!)

3 Comments:

At 3/11/06, Anonymous Anonym said...

die tolle 'belohnung' des torschützen erklärt übrigens auch, weshalb das spiel bis zu 3 tagen dauern konnte.
wahrscheinlich bestand die kunst des spielers darin, so zu tun als wolle er durch den ring treffen, tatsächlich jedoch immer präzise nur knapp daneben treffend.

ich glaube marco streller wäre ein langlebiger spieler geworden. der hätte den ring nie getroffen, selbst dann nicht, wenn er es gewollt hätte...

 
At 3/11/06, Blogger sia said...

Vielleicht war Marco Streller in einem früheren Leben ja auch ein Maya. Sein Unterbewusstes hält ihn davon ab, das Tor zu treffen. Er hat unbewusst Angst, geköpft zu werden, wenn er trifft.
Zu dumm, dass wenn er nicht trifft, dafür von den Medien "geköpft" wird.

 
At 3/11/06, Blogger Metallschaedel said...

Da möchte ich auch gerne sein.

 

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