Mittwoch, September 28, 2005

Scrubs - Teil 2

Ergänzend zum ersten Scrubs-Eintrag muss ich doch auch noch etwas Negatives über die Ärzte sagen. Ich finde es manchmal unverschämt, mit welcher Arroganz Ärzte anderen Leuten, insbesondere auch anderen Akademikern gegenüber treten. Nicht nur, dass viele Ärzte es nicht für nötig halten, den Patienten bei der Sprechstunde oder Visite ausführlich zu informieren. Diese "dieser-nicht-Mediziner-hat-eh-keine-Ahnung-wovon-ich-spreche"-Haltung ist zum Kotzen!
Dazu kommt, dass Ärzte sich oft für omniscient halten. Allwissend. Oft auch in Fachgebieten, die eben gar nicht ihr Fachgebiet sind. Doch seien wir mal ehrlich: was hat ein Medizinstudium einem anderen Studium denn so Grossartiges voraus? Dass man lernt, auswendig zu lernen, Überstunden zu machen und Vorgesetzten in den Hintern zu kriechen? Dass man für den Doktortitel ein Paper abgeben muss, dass vom Umfang her einer Seminararbeit des dritten Semesters jeder anderen Studienrichtung entspricht?
Tja, mit Ärzten ist es eben wie mit Designerklamotten: das Label zählt!

16 Comments:

At 29/9/05, Anonymous Anonym said...

Naja, vielleicht liegts ganz einfach daran, dass ein Medizinstudium einiges anspruchsvoller ist als irgendein Psycho-Sozio-wasauchimmer-Logie Studium ist...

Nebenbei länger dauert (ich sprech jetzt nich von ewigen Phil I Studis), mehr Zeitaufwand erfordert, etc...

Dies rechtfertigt kein elitäres getue, beantwortet aber deine Frage was ein med. Studium anderen voraus hat (meiner Meinung nach). :-)

 
At 29/9/05, Anonymous Anonym said...

Hmmm... Mein Deutsch ist heute mal wieder schrecklich... sorry!

 
At 29/9/05, Blogger sia said...

Also, ob es anspruchsvoller ist, na ja...vielleicht.
Länger dauert? Gerade mal ein Jahr. Ein Psycho-Sozio-wasauchimmer-Logie Studium dauert auch mindestens 5 Jahre.
Aber ist okay. Ich anerkenne ja, das sie's schwer haben. Ich finde nur manchmal, das enorme Ansehen der Ärzte ist nicht gerechtfertigt. Aber das ist sicher auch irgendwann veraltet. Wie etwa beim Dorfpfarrer auch.

 
At 29/9/05, Anonymous Anonym said...

Mit dem neuen Bach. / Master System geht eh alles schneller. Wird auch endlich zeit...
Also ich bin nach 4 Jahren fertig!

Das mit dem Ansehen stimmt. Die Götter in Weiss und so... Brauchen wir echt nicht!

So, jetzt sollte ich aber wirklich mal lernen und nicht von einem Blog zum andern hüpfen! :-)

 
At 29/9/05, Anonymous Anonym said...

ja nämlich. stimmt die götter in weiss brauchst zumindest du nicht... pretuval c und dafalgan tuns auch ohne rezept ;-)

ich finde die aussage bezüglich ansprüche an den studenten nicht sehr differenziert. viel eher ist es so, dass bei einem medi studium einfach andere anforderungen gestellt werden und auch andere ansprüche bestehen als bei einem phil I studium. zudem hab ich ein jahr med studiert und glaub mir, auch da hats dumme leute...

 
At 29/9/05, Anonymous Anonym said...

@ pax:

das war meine gaaaaaaaaaaaaanz persönliche meinung! Die muss nicht immer differenziert sein...

Ich weiss doch selbstverständlich dass die ansprüche überall anders sind. Mann kann auch mein studium nicht mit einem med. oder phil1 vergleichen. Natürlich nicht! Und auch bei mir hats dumme leute. Die werd ich auch in 3 Wochen im 5. Semester wieder sehen...

 
At 29/9/05, Anonymous Anonym said...

Und übrigens: Auch der tollste Held in weiss verliert seinen Reiz,wenn er im Bett neben dir dauernd vor sich hinfurzt und Comic liesr.
Und jetzt noch was voll undifferenziertes: Die dämlichsren und zombiehaftesten Studenten sind Jurastudenten.Ich weiss das nämlich.
Manu

 
At 29/9/05, Anonymous Anonym said...

Und tippen können sie auch nicht.

 
At 30/9/05, Blogger sia said...

manu, wieso tippen?

 
At 30/9/05, Anonymous Anonym said...

Wegen meiner obigen Tippfehlern.Ich gebe aber meinem zerschnipselten Finger schuld daran.Die Fäden sind noch nicht raus.
Lg.mein liebes.Manu

 
At 30/9/05, Anonymous Anonym said...

ich freu mich jedesmal auf den lateinunterricht der mir mein zahnarzt jeweils gibt, wenn er mir erklärt dass bei mir was zu tun gibt. ich schau ihn dann fragend an, aber bevor ich den mund aufmachen kann, ist er aus dem raum verschwunden. ich finds auch schlimm, dass einem die ärzte nie zuhören. man hat festgestellt, dass ein arzt durchschnittlich nur 50sek zuhört, wenn man als patient seine leiden erklärt. viele diagnosen könnten meiner meinung nach besser ausfallen, wenn die halbgötter in weiss ein bisschen mehr zuhören würden. ich sags immer, die 3 A's sind die schlimmsten. Aerzte, Anwälte und Automechaniker. alles faganten! ;o)

 
At 1/10/05, Blogger nff said...

Scrubs - Teil 3

Freue mich schon jetzt über die Pilotenschelte in Teil 3 :-)

 
At 1/10/05, Anonymous Anonym said...

Die Ärzte,die ich privat kenne,hören eigentlich nie einem Patienten richtig zu. Und sie verbringen einen Grossteil ihrer Pausen damit, über ihre Patienten zu lachen. Und zu lachen. Und zu lachen. Wirklich leid tun ihnen eigentlich nur kranke Kinder.

 
At 2/10/05, Anonymous Anonym said...

ok, ich glaub dazu weiss ich auch noch was. Als psycho-sozio-phil I er in einer Medizinerfamilie aufzuwachsen war nämlich nicht ganz einfach. Der Unterschied lässt sich mit einem einfachen Witz auf den Punkt bringen:

Gebe einem Medizinstudenten und einem Phil I Studenten ein Telefonbuch mit der Instruktion dieses auswendig zu lernen.
Reaktion des Medi-Studenten: Wie lange habe ich Zeit?
Reaktion des phil I Studi: warum sollte ich das lernen?

Mediziner lernen nur auswendig, aber sie lernen nicht zu denken. Ausserdem sind sie absolut miserabel wenn’s um wissenschaftliche Fragestellungen oder Gesprächsführung geht. Weshalb? Weil sie es nicht lernen. Und das liegt meist nicht an ihnen, sondern an diesem sinnlosen Aufbau des Studiums.

Über Patienten lachen, das machen andere auch Helfer, auch Psycho-Sozios. Das ist eine Bewältigungsstrategie, die ganz gut funktioniert. Sich mit den Patienten ernsthaft auseinandersetzen würde nämlich bedeuten, sich mit der Endlichkeit, dem Sterben und der eigenen Inkompetenz und Hilflosigkeit auseinander setzen zu müssen. Das Fazit daraus wäre, dass die Helfer im Spital weit davon entfernt sind Halbgötter zu sein. Und das macht Angst.

 
At 3/10/05, Blogger sia said...

pippi hat das gut auf den Punkt gebracht. Die nötige emotionale Distanz ist wichtig, und lachen hilft da manchmal. Und bei wirklich schlimmen Problemen lacht nämlich niemand mehr.
Und: auch wir philI-psycho-sozio-wasauchimmerologen hören nicht immer so gut zu, muss ich ehrlicherweise zugeben. ;-)

 
At 24/9/06, Blogger ChliiTierChnübler said...

Mal ehrlich, in welchem anderen Studium hat man pro Jahr 15 Bundesordner voll Material, dass man kennen muss und zusätzlich noch einige Bücher. Ausserdem muss man schon nur für jede Knochenerhebung einen Namen kennen und wissen, welche Gefässe, Nerven etc. daran entlang laufen? Das hat nichts mit reinem Auswendiglernen zu tun, sondern, dass der Doc auch weiss, wo er langschneiden muss, damit er Dich nicht tötet, und damit er zb nicht gerade eine Arterie erwischt... Glaube deshalb auch, dass man ein medizinisches Studium nicht vergleichen kann mit phil. hist. Studienrichtungen zum Beispiel. Ich weiss wovon ich rede, habe nämlich zuerst was nicht-ganz-so-gefährliches studiert. Jede Studienrichtung hat spannende Seiten und es braucht sie auch, aber trotzdem kein Vergleich mit Human- oder Veterinärmedizin. Sorry.
Das Problem mit übel gelaunten Ärzten ist das sie "freiwillig" 60-Stundenwochen absolvieren müssen, weil sonst ein anderer den Job übernimmt, dass da mal einer völlig übermüdet nicht alle Fragen zur Zufriedenheit beantwortet ist aus meiner Sicht verständlich... Egal, leben und leben lassen und froh sein wenn ein Arzt Deine Wunden pflegt und nicht ein anderer "aber gleicher" Akademiker, zb ein Historiker ;-)

 

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