Freitag, Dezember 23, 2005

Australia Diary - Crash

Habe gerade eine ziemliche Strapaze hinter mir. Gestern morgen bin ich mit Bauchschmerzen aufgewacht und hab gedacht: kein gutes Zeichen! Insbesondere in Anbetracht der 15 Stunden Busfahrt, die vor mir lagen. Da die Verdauung verrueckt spielte, hab ich ein paar Medis genommen, danach gings besser.

Die Busfahrt war lang und wir hatten gleich von Beginn weg ueber eine Stunde Verspaetung. Um ca. 5 Uhr morgens - alle gerade am Schlafen - machte der Bus ploetzlich eine Vollbremse, fing an zu schleudern und es gab einen Megaknall. Fuer einen Moment hab ich gedacht, der Bus kippt. Als er schliesslich still stand, war die gesamte Frontscheibe zersplittert und die Seite eingedrueckt. Wir wussten erst gar nicht was los war. Ein Kaenguruh ueberfahren? Eine Kuh? Ein Mensch? Es stellte sich dann heraus, dass wir mit einem Auto zusammengestossen waren. Eine Frau war am Steuer eingeschlafen und auf die andere Strassenseite gefahren. Ein zweites Auto versuchte, ihr auszuweichen und prallte voll in uns rein. Das Auto sah aus wie eine zusammengedrueckte Handorgel. Wie durch ein Wunder war die Frau am Steuer nur leicht verletzt und bei uns im Bus niemand. Um ein Haar waeren wir in den Strassengraben gerutscht und gekippt. Das waere uebel gewesen. Weiss nicht, ob ich das ueberlebt haette. Das ist schon beaengstigend, wenn man wieder mal merkt, wie wenig es braucht! Wenn das meine Mama wuesste!

Mitten in der Pampa musste wir dann ueber eine Stunde lang auf den Ersatzbus warten. Und mit drei Stunden Verspaetung kamen wir endlich in Airlie Beach an.

Dort bin ich jetzt. Das Hostel ist eigentlich ein Resort. Die Zimmer sind separate Huetten in einer Gartenanlagen mit Kokospalmen und Mangobaeumen. Da ich wieder Bauchschmerzen hatte, habe ich am Pool relaxt und zugesehen, wie die Papageien und Kakadus ueber meinem Kopf von Baum zu Baum flogen.

Es ist sehr heiss hier und feucht. Morgen geh ich aufs Schiff. Ich hoffe, die Bauchschmerzen sind bis dahin besser. Ich hoffe, der Scheiss mit dem Blinddarm faengt nicht wieder an. Mein einziger Trost im Moment: im Bus habe ich zufaellig zwei Hollaenderinnen kennen gelernt, die auch auf meinem Schiff sein werden und eine davon ist Krankenschwester. Immer gut, zu wissen, dass ein Mediziner an Bord ist fuer alle Faelle!

Heute muss ich noch das "BYO Alcohol" erledigen. Was ist das denn? Das liest man hier ueberall und es heisst so viel wie "bring/buy your own alcohol". Wenn ich an Weihnachten auf dem Schiff ein Glas Wein trinken will, muss ich also meine eigene Weinflasche mitbringen. Hier gibt es uebrigens auch Restaurants die BYO haben. Das bedeutet, dass man den Wein, den man zum Essen im Restaurant trinken moechte, von zu Hause mitbringen kann.

Die Leute hier kennen uebrigens fast alle meinen Namen. Wenn ich z.B. aus einem Laden laufe, rufen sie mir oft nach "Sia!". Sie denken allerdings, man schreibe meinen Namen so: see ya!

2 Comments:

At 23/12/05, Anonymous Anonym said...

Hi Sia! Gell, aufpassen wegen der Bauchschmerzen. Dein Zahnbürsteli kann ich dir nicht nach Australien bringen...
Bin mir sicher, dass die Bauchschmerzen bei hohem Wellengang sowieso durch andere Unwohlheiten verdrängt werden. Aber mit einer guten Flasche von Peter Lehmann ist ja alles halb so wild! Ich wünsch' dir also viel Spass auf hoher See und schöne Weihnachten! Liabi Grüass!

 
At 24/12/05, Blogger sia said...

Hey danke, Heidi! Dir und Geissen-Peter ;-) auch schoene Weihnachten. Ihr geht sicher in die Buendner Berge feiern. lg

 

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