Freitag, November 24, 2006

Henrys Pipi

Vorgestern rief mich eine Freundin an und erzählte aufgeregt: "Rate mal, wessen Pisse mein Mann von London nach Lausanne transportieren durfte!"

Ich überlegte eine Weile, was sie wohl mit dieser Frage meinen könnte. Pisse transportieren? Nun, ihr Mann ist Arzt, vielleicht müssen die sowas.

"Die von Thierry Henry!" meine Freundin. "Mein Mann hatte die Pisse von Thierry Henry in der Hand!" (nicht direkt natürlich)

Anscheinend werden die Spieler immer mal wieder getestet und diesmal traf die Stichprobe Thierry Henry. Da die Urinprobe in einem Labor ausserhalb des Landes getestet werden muss, muss ein Arzt sie transportieren.

Wir haben uns eine Weile darüber amüsiert, wie ihr Mann wohl mit einem offenen Pappbecher durch den Flughafen Heathrow marschierte. Ganz langsam, um nichts zu verschütten. Und welche Schwierigkeiten er wohl damit im Flugzeug bei Turbulenzen hatte. Dann haben wir uns auch überlegt, ob man Thierry Henrys Pisse einfrieren könnte. Und wieviel Geld sie auf Ebay einbringen würde, wenn ein Pissischist sie kaufen würde. Ach ja, und weshalb er das Autogramm für den Sohn meiner Freundin nicht gleich auf den Pappbecher geschrieben hatte.

Furz des Monats

An dieser Stelle entsteht eine neue Rubrik: der Furz des Monats.

Nein, mit Körpergasen hat das nichts zu tun.
Es ist vielmehr so, dass ich - und mit Sicherheit noch gaaanz viele andere Frauen - immer mal wieder eine sogenannte "Furzidee" haben, was an ihnen nicht gut sein könnte. Das kann mal der Hintern sein, die Körbchengrösse, die Haut, die Zähne, die Haare oder jedes beliebige andere Körperteil.

Bei mir ist es derzeit die Haarfarbe. Da hat die Coiffeuse, die mir letztes Mal die Mèches gemacht hat doch tatsächlich eine Stelle (von mindestens 2cm!) am Hinterkopf übersehen, die jetzt dunkler ist als der Rest. Jetzt muss ich jeden Tag im Spiegel drauf schauen. Und ärgere mich darüber. Es fällt sicher jedem auf! Alle denken "Mann, was hat die denn für eine dunkle Stelle am Hinterkopf?".

Die dunkle Stelle an meinem Hinterkopf: für mich der Furz des Monats.

Montag, November 20, 2006

Frühlingsvorbereitung

Gestern habe ich im Garten den Frühling vorbereitet. Das heisst, ich habe Zwiebelblumen gepflanzt.

Das ist ziemlich harte Arbeit! Jäten, Schaufeln, Löcher graben, Zwiebeln rein und das ganze mit Erde zuschütten. Und das alles in einer höchst unbequemen Haltung auf den Knien im Dreck.
Anschliessend hatte ich Rückenschmerzen, die ich gleich mit ein paar Yoga-Übungen beheben musste. Jetzt habe ich einfach Muskelkater.

Doch ich finde, es lohnt sich. Es macht Spass. Und wenn's die Dinger im Frühling tatsächlich aus dem Boden schaffen, werde ich mächtig stolz sein.

Hosen in Stiefel

Vor etwas über einem Jahr habe ich gesagt, man solle die Hosen jetzt in die Stiefel stecken. Schon kurz darauf habe ich diese Aussage bereut und mich den ganzen Winter über darüber geärgert, dass ausnahmslos jede Frau (zumindest in Zürich) so rum lief. Und nicht immer zu ihrem Vorteil.

Dieses Jahr natürlich dasselbe. Leider übersehen die meisten dieser Frauen ein wichtiges Detail: der Hosen-in-den-Stiefel-Look sieht nur bei sehr, sehr wenigen Frauen gut aus. Nur wer lange, schlanke Beine und unbedingt schmale Hüften hat, kann sowas tragen. Die Gisele Bündchens, sozusagen. Im Ausnahmefall. Nicht ständig.

Für alle anderen gilt: Finger weg von diesem Look. Fette Ärsche sehen nunmal noch fetter aus dadurch und breite Oberschenkel wirken noch breiter.

Ist ja nur ein gutgemeinter Tipp.

Donnerstag, November 16, 2006

Blond, James Blond

Daniel Craig sei der erste blonde, blauäugige James Bond, heisst es überall.

Versteh ich nicht.

Roger Moore hatte dunkelblonde Haare und ebenfalls blaue Augen. Schon vergessen oder einfach nur blond - ich mein blind?

Die verhinderten Fussballauflaufkinder

Gestern, am Rande des Fussballspiels Schweiz-Brasilien, ist eine ganz fiese Tragödie passiert: die Fussballauflaufkinder, ein Club aus Kreuzlingen, konnte nicht mit den Spielern ins Stadion laufen und mussten ersetzt werden, weil sie im Stau festsassen.

Man stelle sich das mal vor! Die Kinder haben sich sicher schon wochenlang darauf gefreut. Ich meine, einmal mit der brasilianischen Nationalmannschaft in ein ausverkauftes Stadion laufen. An der Hand von Ronaldinho, Kaká und co. Das ist eine once-in-a-lifetime-Angelegenheit. Und dann bleibt man im Stau stecken und kommt nicht rechtzeitig. Für diese Kinder muss eine Welt zusammen gebrochen sein.

Tja, des einen Leid, des andern Freud, werden sich die Junioren gesagt haben, die einspringen durften. Der Junge an der Hand von Ronaldinho fand ich besonders keck, als er ganz in Magnin-Manier in die Kamera gezwinkert hat. Dafür ist ihm die Alpha-Tier-Position in der Schulklasse für mindestens ein Jahr sicher.

Mittwoch, November 15, 2006

Der überdurchschnittliche Durchschnitt

Heute habe ich in einer Psycho-Zeitschrift (Psychoscope) gelesen, laut einer Untersuchung von Gordon Allport seien 94 Prozent der Menschen davon überzeugt, einen überdurchschnittlichen Sinn für Humor zu haben.

Die meinen sich alle.

Sprechpausen

Heute abend kommt Fussball.

Für mich heisst das ab 20 Uhr: Klappe halten. Was ich sagen will, muss ich vorher sagen oder in hoch komprimierter Form in die drei Minuten Werbung in der Halbzeit quetschen.
Nach dem Spiel ist das dann nicht etwa anders. Nein, denn da kommen die ganzen Analysen und das Nachgequatsche von Frau Suter und co.

Es ist nicht etwa so, dass ich während des Spiels nichts sagen dürfte. Sondern einfach, dass es beim Empfänger aufgrund mangelnder Aufmerksamkeit und Aufnahmefähigkeit nicht ankommt.

Sportsender wie z.B. DSF sind viel frauenfreundlicher als unser SF. Deren Werbepausen dauern meist ganze zehn Minuten. :-)

Montag, November 13, 2006

World's worst DJ

Am Wochenende habe ich mich einmal mehr über einen der weltschlechtesten DJs genervt.

Warum? Warum nur gibt es DJs, die immer noch und immer wieder "wake me up before you go go" spielen? Oder "I'm so excited", das mich ganz und gar nicht excited macht, sondern bestenfalls ein leicht epileptisches Zucken in meinem rechten Fuss verursacht.

Gibt es denn wirklich Leute, die sowas noch hören wollen?

Unbegreiflich, sowas.

Originelle Namen

Seit einiger Zeit ist es bei jungen Eltern Mode, ihren Kindern möglichst originelle und unbedingt einzigartige Namen zu geben. Man will ja nicht, dass alle so heissen wie das eigene Kind.

Um zu beweisen, wie originell man war, schreibt man die Namen auf ein riesiges Schild, das man während mehreren Monaten ins Fenster oder den Vorgarten stellt. Es soll ja niemand übersehen, dass man Nachwuchs bekommen hat.

Ich finde, das kann schnell mal lächerlich werden.

In meiner Nachbarschaft hat's offenbar Zwillinge geschneit. Denn dort hängt seit einer Weile ein Schild darauf steht "Alina Nele und Annina Nnene". Alina Nele und Annina Nnene. Alina Nele und Annina Nnene! Das ist fast so peinlich wie Brenda und Brandon.

Donnerstag, November 09, 2006

Reisebericht Mexiko - Cozumel

Nach einem Erholungstag am Strand, war es uns (sprich: meinem Freund) schon wieder langweilig. Aus unerfindlichen Gründen hatte er die Idee gehabt, vier Tagi Magis für zwei Wochen Ferien seien genug Lesestoff. Und ohne Lesestoff wird ein Strand tatsächlich ziemlich schnell öde.
Also entschieden wir, einen Tauchausflug zur Insel Cozumel zu buchen. Immerhin hat der Meeresforscher Jacques Cousteau die Riffe vor Cozumel zur Nummer fünf auf seiner Top Ten Liste gemacht.

Als wir am frühen Morgen aufstanden schon die erste Enttäuschung: Regen. Wir entschieden, einfach mal zur Insel zu fahren und dort weiter zu planen.
Das Meer hatte ordentlich Wellen und die Crew verteilte Kotztüten. Tja, "Kotzumel" trägt seinen Namen nicht umsonst!

Auf Cozumel stellte sich heraus, dass unsere Tauchgruppe schon losgefahren war, also suchten wir eine andere Tauchbasis. Bei den Scuba Staff Divers buchten wir schliesslich einen 2-Tank-Dive.

Ich hatte von Anfang an ein schlechtes Gefühl. Es regnete und stürmte auch immer noch, doch ich beruhigte mich. Auf dem Boot wurde das Blei verteilt. Ich sagte dem Divemaster, ich brauche 5 Kilos. Er gab mir zwei Stücke und behauptete, das seien 10 Pfund, also fast 5 Kilos. Wie sich später herausstellte, waren es nur 8 Pfund.
Während der holprigen und lauten Fahrt hielt der Divemaster das Briefing ab, und dann gings relativ schnell ab ins Wasser. Geplant war ein Tauchgang an einer Korrallenwand in ca. 25 Meter Tiefe.

Das erste Problem hatte ich schon vor dem Abtauchen. Mein Lungenautomat gab Widerstand und ich musste die alternative Luftversorgung verwenden.
Zweites Problem: als alle abtauchten kam ich nicht runter. Kein Wunder mit viel zu wenig Blei! Ich sah die anderen langsam sinken, während ich nur langsam runter kam. Irgendwann versuchte ich, kopfvoran runter zu schwimmen, was aber nur einigermassen gelang.
Drittes Problem: als ich endlich eine Tiefe von ca. 20 Metern erreicht hatte, war die Gruppe schon ziemlich weit weg. Nur mein Freund war bei mir geblieben. Die Strömung war sehr stark und trieb uns schnell ab. Ich nahm mich nur noch als kleiner Punkt im riesigen Blau wahr, während ich sah, wie wir immer weiter von der Gruppe wegtrieben. Gegen die Strömung zu schwimmen ist natürlich unmöglich, und irgendwann sah ich die anderen nicht mehr.

Nach einiger Zeit signalisierte ich meinem Freund, ich wolle auftauchen. Das haben wir getan und wurden von unserem Boot aufgeladen. Der Captain hatte uns anhand der aufsteigenden Luftblasen geortet und war uns gefolgt. Zum Glück, denn Taucher, die ein paar hundert Meter abgetrieben sind, in den Wellen zu sichten, ist schwierig.

Ein Divemaster, der zwei Taucher verliert, muss nach spätestens einer Minute den Tauchgang abbrechen und nachsehen, wo die beiden sind. Immerhin könnten sie ertrunken sein. Nicht so unser Divemaster. Er beendete seelenruhig mit den anderen den Tauchgang, als wäre nichts gewesen. Den Typen sollte man PADI melden!

Der zweite TG war immerhin wieder entspannt und schön. Das Highlight: ein schlafender, ca. zwei Meter langer Barracuda unter einem Fels.

Ansonsten waren die Tauchgänge die Aufregung nicht wert gewesen, und die Tauchschule hat noch eine Negativbewertung von uns zu Gute. Die Tatsache, dass sie versuchten, uns zu bestechen, damit wir nichts Negatives über sie schreiben, machte die Sache auch nicht besser.

Die Rückfahrt auf der Fähre war noch schlimmer als die Hinfahrt. Die Fähre schaukelte derart, dass ich dachte, sie kippt.

Ja, das war nicht unser Tag. Dass mein Freund am Abend ein Barotrauma im rechten Ohr hatte, war gerade noch die Krönung!


Zum Glück war dieser Tag eine Ausnahme. Am nächsten Tag schien die Sonne wieder freundlich und wir entspannten uns am Meer. Und ausserdem gehört ein bisschen Action schliesslich zu richtigen Abenteuer-Ferien. ;-)

Reisebericht Mexiko - noch mehr tauchen

Meerestauchgang 3 war der Beste überhaupt.

Diesmal hatten wir einen neuen Guide. Ein österreichischer Ex-Skihütten-DJ, der sich jetzt mit Unterwasserfotografie und -filmen die Brötchen verdient. Cooler Typ.

Wir sind also zügig abgetaucht bis ca. 20 Meter und haben uns dann einfach in die Strömung gelegt. Strömungstauchgänge sind einfach der Hammer! Das ist wie fliegen! Man schwebt einen Meter über dem Grund, kann sich zurücklehnen und geniessen. Wir haben zahlreiche Schildkröten gesehen, Kreaturen, die mich immer wieder begeistern. Unglaublich, wie die am Meeresboden hocken und Korrallen fressen als wäre nichts dabei. Ich meine, versucht mal mit angehaltenem Atem unter Wasser zu essen!

Dann plötzlich ein Schwarm Tarpunen. Das sind ca. 1.5 Meter lange Fische, die ähnlich aussehen wie Thunfische. Die schwebten einfach plötzlich mitten auf unserer "Flugbahn" und haben uns angestarrt. Und wir sie. Im ersten Moment hab ich gedacht, es seien Haie, sie sahen recht ähnlich aus. Schon toll, sowas.

Tauchgang 4 war wieder ein Flachtauchgang. Schöne Korrallenberge mit vielen Fischen. Das grösste Meeresungeheuer, das ich da gesehen habe, war aber die fette Amerikanerin, die mich plötzlich - massig wie ein Buckelwal - gerammt hat. Ich hab dann einfach Abstand gehalten und bin wieder mal dem Guide nachgeflösselt.
Aus irgendeinem Grund hockte mir diesmal mein Freund am Rockzipfel, was dazu führte, dass ich ihm wiederholt die Flosse ins Gesicht schlug. Dann hat er sich auch noch beschwert, als ob ich hinten Augen hätte! Ts ts. Aber unter Wasser lohnt es sich nicht, zu diskutieren.

Dienstag, November 07, 2006

Reisebericht Mexiko - Cenotentauchen

Ceno... was? Was für Noten?

Die Halbinsel Yucatan in eine Kalksteinplatte, in der sich durch den Regen über Jahrtausende unterirdische Höhlen gebildet haben. In diesen Höhlen sind über weitere Tausende Jahre riesige Stalagmiten und Stalagtiten entstanden. In der letzten Eiszeit wurden die Höhlen, die z.T. viele hundert Meter lang sind, geflutet und können jetzt nur noch betaucht werden.

Wir fuhren also mit dem Guide unserer Tauchbasis und zwei weiteren Tauchern zu der Cenote Dos Ojos. Nach fast einer Stunde Fahrt in Richtung Tulum, die unser Guide damit verbrachte, uns über die besonderen Regeln des Grotten-/Höhlentauchen zu informieren, biegt man von der Strasse ab und fährt mitten in den Urwald über eine holprige Buckelpiste. Mitten im Wald (wo uns unter anderem ein Ameisenbär und ein grosser Leguan begegnete) parkieren die Taucherautos und man trägt seine Ausrüstung eine Treppe hinunter, wo man die Grotte - oder das eine der beiden Augen (ojos) - erreicht.



Das Wasser ist unglaublich klar, doch wenn man sich den Fels ansieht, unter den man gleich tauchen wird, ist auch schnell klar, dass es da unten sehr dunkel sein wird. Jeder bekam deshalb eine Lampe in die Hand gedrückt. Unser Guide hatte zudem einiges mehr an Ausrüstung mit dabei als sonst, unter anderem einen zweiten Tank.



Dann gings los. Ein Schritt vom Steg nach vorne und ab ins Wasser.

Ein Blick zurück kurz nach dem Abtauchen ergab etwa dieses Bild.



Doch in der Höhle drin wurde es ziemlich schnell dunkel. Das Licht, das durch die Öffnungen eindrang erzeugte wunderschöne, aber auch verwirrende Lichtspiele. So war mir oft nicht klar, ob dort ein Ausgang war oder nicht.



Und die Tatsache, dass über meinem Kopf eine Felswand war, wurde mir plötzlich bewusst. Das ist nichts für Klaustrophobiker, das sag ich euch! Auch ich bin leicht klaustrophobisch veranlagt und es war mir nicht ganz wohl in der Höhle. Doch zum Glück neige ich nicht zu Panik und konnte mich zusammenreissen. Und wieder geniessen.



Das Wasser war etwa 24°C, also ziemlich kalt im Vergleich zum Meer. Doch die Sichtweite in den Cenoten war mit nichts zu vergleichen. 60 Meter oder so weit das Auge reichte. Die anderen Taucher sahen aus, als würden sie durch die Luft schweben. Denn ohne die aufsteigenden Luftblasen hätte man das Wasser nicht gesehen.



Eine Cenote betauchen zu dürfen ist schon ein besonderes Privileg. Wie schön, dass wir das erleben durften!

Reisebericht Mexiko - Playa del Carmen

In Playa del Carmen fanden wir ziemlich schnell ein sehr schönes Hotel. Das Shangri-La Caribe.

Zweistöckige Palapas (Hütten) mit Palmendach und Terrasse mit Hängematten. Direkt am Meer natürlich.



Das Palmendach war übrigens eine interessante Erfahrung. Denn es hält nicht nur Regen und Hitze ab, sondern auch Mücken. Obwohl die problemlos durch die Ritzen eindringen könnten, tun sie es nur sehr selten. Dafür hört man in der Nacht manchmal die Geckos im Dach pfeiffen. Das klingt so ähnlich wie ein wütender Vogel. Und einmal hat einer (ein Gecko) direkt auf die Bettdecke gekackt. Aber ansonsten ist das Zimmer mit seinen sechs Ecken und dem runden Dach einfach perfekt für die Karibik.



Ebenfalls perfekt war die Tatsache, dass das Hotel eine Tauchbasis direkt am Strand hat. Und nicht nur irgendeine Tauchbasis, sondern die Beste!

Buceo Cyan-Ha wird von einer Schweizerin geführt und erfüllt die höchsten Standards in Sachen Personal und Sicherheit. Die Guides sind alle ausgebildete Tauchlehrer und wahnsinnig nett.

Vor dem ersten Tauchgang war ich etwas nervös, denn mein letztes Taucherlebnis im Zürichsee mit einer Sichtweite vergleichbar dem Amazonas (1 Meter), war nicht gerade schön gewesen. Doch die Guides waren sehr verständnisvoll und nahmen mir schnell die Angst.
Ich tauchte zuvorderst in der Gruppe, gleich hinter dem Guide. Mein Freund behauptete, ich sei ein Instructor-Titti, weil ich derart am Rockzipfel des Instructors hing, dass ich gar nicht mehr auf ihn, also meinen Freund, schaute. In der Tat hatte ich beim ersten Tauchgang kaum Gelegenheit, mich um das Wohlergehen meines Partners zu kümmern. Zu sehr war ich auf den Guide fixiert und darauf konzentriert, seine Flossen nicht ins Gesicht zu bekommen. Doch schon beim zweiten Tauchgang war ich völlig entspannt.

Zu sehen gab es die üblichen Korrallenfische, ein paar Muränen, Barracudas, Schildkröten.

Freitag, November 03, 2006

Reisebericht Mexiko - von Mérida bis Tulum

Von Chichén Itzá fuhren wir weiter nach Mérida, einer Kolonialstadt. Die Hitze da war die Hölle. 34°C, hohe Luftfeuchtigkeit, kein Wind. Ausserdem waren die Strassen mit Menschenmassen vollgestopft. Als Europäer waren wir sowieso Exoten da, und dazu kam, dass wir die Leute, die im Schnitt etwa 1.50 gross sind um Kopflängen überragten. Ich fühlte mich ziemlich angegafft.

Unser Hotel, das Gran Hotel, war ein schönes altes Haus im Kolonialstil, doch was fehlte, war eindeutig ein Pool. Weil es derart heiss war in Mérida, konnten wir fast nichts anderes tun, als uns im klimatisierten Hotelzimmer auszuruhen.

Am nächsten Tag gings darum auch gleich weiter nach Tulum. Eine lange Fahrt! Doch wir wurden belohnt. Tulum ist wunderschön! Und statt Jubel und Trubel gibt es dort Ruhe und Romantik. Wäre was für Honeymooner. ;-)

Unser Hotel war ein Traum!



Der einsame Strand Karibikfeeling und Romantik pur!



Und das Essen im Restaurant etwas vom Besten, das wir je hatten.

Schade, dass wir am nächsten Tag schon weiter mussten. Doch in Tulum gab's eine weitere Maya-Stätte zu besichtigen. Die einzige, die direkt am Meer liegt.



Eine sehr schöne Anlage! Doch es war schon am Morgen um 11Uhr derart unerträglich heiss, dass wir es nicht lange aushielten und bald ins klimatisierte Auto zurück flüchten mussten.

Jetzt hiess es: ab nach Playa del Carmen. Denn jetzt wollen wir tauchen!

Reisebericht Mexiko - Chichén Itzá

Am dritten Tag haben wir ein Auto gemietet und sind landinnwärts gefahren. Ich hab gleich von Anfang an das Steuer abgegeben, denn in Mexiko haben Verkehrsregeln lediglich theoretischen Charakter. Zu gut halten muss man den Mexikanern aber, dass sie wesentlich relaxter und zuvorkommender Auto fahren als die Leute hierzulande.

Das Landesinnere Yucatans ist ziemlich eintönig und flach. Doch nach ca. 3 Stunden erreicht man Chichén Itzá (sprich "tschitschen itza"), die bekannteste Stätte der Mayas. Steinpyramiden und Ruinen inmitten des Urwaldes:



Schon eine faszinierende Sache, diese Maya-Kultur. Besonders die Hauptpyramide hat es mir angetan.



Da fällt man richtig in eine mystische Stimmung. Muss wohl in einem früheren Leben eine Maya-Prinzessin gewesen sein... ;-)

Weniger mystisch als einfach grausam waren hingegen die Bräuche der Mayas. Da gab's zum Beispiel ein Ballspiel auf diesem Spielplatz:



Während vorne auf dem Thron der König sass und oben auf den Mauern der Mob tobte, mussten die Spieler einen Ball ohne Hilfe der Hände durch die Ringe oben an den Mauern schlagen. Das konnte drei Tage lang dauern. Der Sieger wurde mit dem Tod durch Köpfen belohnt, als Opfer für die Götter!

Überhaupt waren die Mayas extrem in ihrer Götter-Ehrfurcht. Das Wort "Ehrfurcht" übrigens bezeichnend, weil die Mayas die Götter genauso ehrten wie fürchteten. Um ihre Götter nicht zu erzürnen, haben sie aus Angst regelmässig Menschen geopfert. Die ausgewählten Kinder wurden geköpft, den Erwachsenen teilweise auch bei lebendigem Leib das Herz entfernt. Danach wurden die Opfer in die heilige Cenote (Wasserloch) geworfen.


Heute leben immer noch viele Mayas in Yucatan. Sie sind sehr stolz auf das Werk ihrer Vorfahren. In Chichén Itzá sieht man, weshalb. (Wir wären sicher auch stolz auf unsere Vorfahren, könnten wir etwas mehr vorweisen, als dass mal einer einem kleinen Jungen einen Apfel vom Kopf geschossen hat!)

Donnerstag, November 02, 2006

Reisebericht Mexiko - Isla Mujeres

Wenn man denn schon in Cancun ist, lohnt sich ein Ausflug auf die Isla Mujeres.
Von der Hotelzone fahren Busse ständig zum Hafen und von dort erreicht man mit dem Schnellboot die Insel in ca. 30 Minuten. Das Boot ist ziemlich teuer, doch die Fähre startet von einem Hafen, der wesentlich weiter von der Hotelzone entfernt liegt.

Die Isla Mujeres ist klein und ihr Flair sehr karibisch. Auf der Insel bucht man am besten eine Schnorcheltour. Die Riffe sind nämlich nicht so nahe am Ufer, dass man vom Land aus hinschwimmen könnte.
Man kann die Tour auch in den Hotels buchen, doch wenn man die Amis und ihr we-are-having-such-a-blast-Programm meiden will, geht man lieber individuell.

Auch wir haben individuell eine Tour gebucht und wurden mit einem kleinen Boot herumgefahren.
Dass Hurrikan Wilma vor einem Jahr auch hier einigen Schaden angerichtet hat, sieht man z.B. an diesem umgepusteten Schiff:



Die Riffe sind ganz schön, v.a. an den weniger touristischen Orten. Man sieht die üblichen Korallenfische und wenn man Glück hat (wie wir) eine Languste.

Am Mittag legen die meisten Schnorchelboote in einem kleinen Ortschäftchen (das ist wohl fast noch übertrieben) an, wo es Mittagessen gibt. Uns wurde gegrillter Barracuda serviert. Mann, war das lecker!
Neben dem Restaurant schwimmen in einem Becken ein paar Ammenhaie, welche zahnlos und harmlos sind. Man kann zu den Haien ins Becken steigen und sie anfassen. Halt auch hier leider ganz im amerikanischen Touch-and-take-picture-Stil.

Wesentlich interessanter ist die Schildkröten-Aufzuchtstation, die fünf Minuten vom Restaurant entfernt liegt. Dort sieht man Schildkröten in verschiedenen Grössen, die nach wenigen Wochen schon im Meer ausgesetzt werden können. Bis dahin allerdings schwimmen sie den ganzen Tag in einem Becken (nach Grösse sortiert). Hier die ganz Kleinen:




Alles in allem war's ein schöner und sehr entspannter Ausflug. Unsere Gruppe war klein. Ausser uns nur noch eine mexikanische Familie (Frau, ihr Baby und Grosseltern) und der Bootsführer. Und auf der Rückfahrt stiessen die Kinder des Bootsführers dazu, welche gleich Papas Aufgabe übernommen haben.

Reisebericht Mexiko - Cancun

Ich bin wieder hier. Entspannt und vollgetankt mit Sonne und Wärme.

Wenn ihr gedacht habt, ich verschone euch diesmal mit meinen Reiseberichten, muss ich euch enttäuschen. Wenn ich die Berichte erst jetzt schreibe, dann nur, weil ich mir die Ferien nicht damit vermiesen wollte, ständig irgendwelche Internetcafés aufzusuchen. Ich hatte Besseres zu tun. ;-)


Wenn man sich Fotos wie dieses



ansieht, würde man denken, Cancun ist ein toller Badeort. Zugegeben, die Aussicht aus den Hotels, die fast alle direkt am Strand sind, ist fantastisch. (Allerdings nur, wenn man ein Beachfront-Zimmer gewählt hat. Auf der hinteren Seite des Hotels hört man nämlich Tag und Nacht den Generator der Klimaanlagen.) Und Strand und Meer sind sehr sauber. Das Meer ist mit seinen 28°C zwar nicht gerade eine Abkühlung, aber doch sehr schön.

Cancun hat einfach einen grossen Fehler: es liegt nicht in Mexiko. Nicht wirklich. Cancun wird vielmehr von Amerika regiert.
Die Touristen sind zu etwa 90% Amerikaner, man isst amerikanisch, man spricht amerikanisch, man bezahlt mit Dollar. Cancun ist das Mallorca/Ibiza der Amis. Und ich muss leider sagen, das war alles andere als angenehm. Mal abgesehen davon, dass unsere Hotelzimmer im Ami-Stil auf 12°C (kein Witz!) klimatisiert war, während die Aussentemperatur 32° war. Wo immer die Amerikaner waren, war es mit der Ruhe vorbei.

Ich war schon viele Male in den US und A (wie Borat sagen würde, aber das ist eine andere Geschichte), und ich weiss, dass nicht alle so sind, aber die Touristen in Cancun waren definitiv alle so: gross, übergewichtig bis fett bis unglaublich fett, laut, ordinär, abstossend.

Drei Nächte in Cancun waren dann auch mehr als genug.