Dienstag, November 29, 2005

La Linea - Lui

Erinnert ihr euch noch an La Linea, oder von seinem Erfinder Osvaldo Cavandoli auch einfach Lui (Er) genannt? In den 70ern entstand die Zeichentrickserie mit dem kleinen Choleriker, der dauernd schimpft und sich bei seinem Zeichner darüber beschwert, was dieser ihm vorzeichnet. Echt grandios! Die Wutausbrüche haben's in sich und das Lachen ist höchst ansteckend.

La Linea gibt's jetzt auf DVD! Cool, oder? Eine Kostprobe gibt's hier:
La Linea

Und hier noch ein Foto von Lui mit seinem Erfinder:

Wolfsblut

Nur jemand mit sehr begrenzter Intelligenz kann ernsthaft beantragen, die Jagd auf ein Tier frei zu geben, von dem es in der Schweiz gerade mal 3 Stück gibt. Nun, die Schweiz war so bescheuert und hat den fast schon peinlichen Antrag im Europarat gestellt, die Schutzbestimmungen für den Wolf zu lockern. Zum Glück ohne Erfolg.

Ich versteh diese Leute nicht. Nachdem sich nun über 100 Jahre nach der Ausrottung endlich wieder vereinzelte Wölfe in unser Land wagen will man sie gleich wieder abknallen?

Liebe Bauern, schützt doch eure Schafe! Da gibt es schliesslich erfolgreiche Massnahmen. Schon mal was von Herdenschutzhünden gehört? Hirten? Zäunen? Natürlich holt sich ein Wolf ein Schaf, das nicht mal davon rennt. Wer würde es nicht auch so machen? Ich zumindest würde auch nicht einem Hasen nachrennen, den ich sowieso nicht erwische, wenn das Kotelett direkt vor mir steht und mich nur dämlich anglotzt!

Wie dem auch sei, der Antrag wurde abgelehnt. Der Wolf bleibt geschützt. Und es wäre doch wirklich schade, wenn es solche süssen Dinger in unseren Wäldern nicht mehr geben könnte:



Die hier haben wohl ihre Rolle in der Natur noch nicht ganz begriffen:

Haben Will

Wer weiss noch nicht, was er mir zu Weihnachten schenken soll? Wie wär's mit der Tasche Venetia von Marc Jacobs? Gerade mal 965 Euro. Ein Schnäppchen!

Montag, November 28, 2005

Horoskop

Das Dezember-Horoskop für die Wassermann-Frau sieht laut InStyle so aus:

Ego: Alle lieben Sie. Sie sich auch.
Eros: Das Jahr geht, die Liebe kommt. Ab Mitte des Monats lässt Venus Partnerstress, Sprödigkeit und das Verlangen nach Distanz zerbröseln. Man(n) steht Schlange.
Energie: Einerseits kriegen Sie einen enormen Energieschub. Andererseits sind Sie nicht gerade die Ruhe selbst. Ihr Social Life ist dafür absolut hot. Nächtelanges Partyhopping und so.
Powerstrategie: Das Charmante am Wassermann ist, dass er fast nie das tut, was man von ihm möchte. Deswegen könnten wir es uns eigentlich sparen zu sagen, dass Sie mehr schlafen sollten.

Na, wenn das mal nicht vielversprechend ist!...

Must-Have Guide - Teil 2

Vor gerade mal zwei Monaten habe ich empfohlen, braune Stiefel zu kaufen und die Jeans in die Stiefel zu stecken. Heute nehm ich das zurück.

Letztes Wochenende in Zürich war ich fast ein wenig schockiert über das Bild, das sich mir bot. JEDE und ich meine wirklich JEDE Frau in dieser Stadt trug Stiefel mit den Hosen reingesteckt. Meist flach, bis Mitte Waden hoch. Mal mit Fellbesatzen, mal ohne. Mal sah's gut aus, mal weniger. Es war schon fast lächerlich. Wie kleine Roboter, die alle gleich aussehen.

Mir ist das zuviel. Ein Look, den wirklich jede Frau zwischen 3 und 93 Jahren nachmachen muss, geht mir gegen den Strich. Das nervt! Da wünsch ich mir schon ein bischen mehr Originalität.

Da kann ich nur hoffen, dass ihr euch nächstes Jahr ebenso übersättigt von diesem Look fühlt wie ich!

Mittwoch, November 23, 2005

Männerherzen

Liebe männliche Wesen dieses Planeten, ich finde es ist an der Zeit, euch mal einen Eintrag zu widmen. Immerhin habe ich euch längst durchschaut und lese euch wie ein offenes Buch! Ich weiss z.B. genau, dass ihr nach letztem Satz gerade entrüstet gebellt oder unverständliche Laute in den vermeintlichen Bart gemurmelt habt. ;-)
Ihr seid lustig und manchmal putzig, und ich steh auf euch. Echt!

Es ist ja bald Weihnachten und vielleicht weiss die eine oder andere Frau noch nicht, was sie euch schenken soll. Ich hab hier deshalb ein paar Ideen für Geschenke, die (fast) jedes Männerherz höher schlagen lassen:

- Das WM-Qualifikationsspiel Schweiz-Türkei auf DVD in der Special Edition mit Deleted Scenes, The Making of und einem alternativen Ende (ich versteh nicht, warum irgend ein Mensch mit annähernd durchschnittlicher Intelligenz ein Spiel, das schon lange vorbei ist nochmals ansehen will, aber es gibt tatsächlich Männer, die tun das)
- Ein Werkzeuggürtel, wie ihn Tim Taylor in "Hör mal wer da hämmert" trägt. Man muss gar nichts zu reparieren haben, es geht nur darum einen zu haben. Und zu bellen.
- Irgend eine Maschine, die möglichst laut, stinkend, schnell ist. Das kann ein Auto sein oder ein Motorrad, aber auch ein Küchengerät, hauptsache viele, viele PS und grosse Drehgeschwindigkeit.
- Filme, in denen möglichst viele Leute in kurzer Zeit sterben (Frauen stehen eher auf Filme, in denen wenige Leute ganz langsam und dramatisch sterben).
- Ein Abo des Bob der Baumeister-Magazins. Das ist nur für 3Jährige? Nicht doch! Für sowas ist ein Mann nie zu alt!
- Einen Gutschein von Franz Carl Weber. Ob er sich nun die neue Brio-Eisenbahn oder ein paar Playstation-Games holt, kann er dann selber entscheiden.
- Einen Dreier mit der besten Freundin.

Montag, November 21, 2005

Fur is for animals to wear

Ich muss es wieder einmal sagen, auch wenn ihr es nicht mehr hören wollt: Pelze sind ein absolutes No-Go! Und wer denkt, es sei okay, Pelze von Tieren zu tragen, die in der Natur getötet wurden, den möchte ich einfach darauf hinweisen, dass das keineswegs humaner zu und her geht. In Amerika (und das ist immerhin einer der Hauptlieferanten) werden Füchse, Koyoten etc. immer noch mit Fallen gefangen. Das sieht dann in etwa so aus, wenn ein Koyote traurig auf seinen Tod wartet:



Oder es auch mal ein sogenanntes Non-Target trifft:



Die Wut und Trauer, die mich bei diesem Anblick erfasst, ist schier unbeschreiblich.

Also, bitte widersetzt euch dem aktuellen Trend und verzichtet! Es gibt auch tolle Mode ohne Pelze. Und selbst Kunstpelze sollten meiner Meinung nach vermieden werden, denn sie unterstützen den Trend. Und was Trend ist, fördert leider die Nachfrage und folglich die Produktion.

Fashionistalein

Ich habe in letzter Zeit immer wieder mit Genugtuung festgestellt, dass meine kleine Nichte mit gerade mal 2;9 Jahren über ein ausgeprägtes Gespür für Mode verfügt. Sie ignoriert zwar meine Tipps bezüglich Farben und besteht darauf, rosa sei die Farbe der Saison, doch zumindest zeigt sie dort Stil. Es werden nur Haarspangen getragen, die farblich zum Outfit passen. Ebenso müssen Halsketten und Armbänder mit dem Pulli harmonieren.

Mich freut das natürlich und ich gebe zu, ich unterstütze diese Verhalten. Ist doch schön zu sehen, dass einige meiner Gene auch in meiner Nichte zu finden sind.

Sonntag, November 20, 2005

Jugendsünden - Teil 3 - Passkontrolle Teil 2

Nun, die Geschichte geht eigentlich noch weiter. Und ich erzähle sie trotz Melanies Intevention im letzten Eintrag. Denn, liebe Melanie, Schreiben ist Verarbeiten. ;-)

Als sich Sonja und Melanie entschieden hatten, das Angebot anzunehmen und nach Tijuana zu fahren, überlegte Sonja, was sie mit ihrem Auto machen wollte. Sie wollte es nicht mit über die Grenze nehmen, aber auch nicht im Parkhaus stehen lassen. "Wir fahren zuerst zu mir nach Hause", sagte der Typ, den wir hier mal Bob nennen. "Dann kannst du's dort abstellen und wir gehen von dort mit meinem Auto." Gesagt, getan. Bob wohnte in einer sogenannten Gated Community. Das ist ein Quartier, das komplett umzäunt und von Securitas überwacht ist. Man kommt am Eingang nur mit Code rein.

Nachdem sie eine Weile in TJ gewesen waren, wollte Bob nach Hause. Nicht so Sonja und Melanie. Ich glaube, Melanie sass gerade auf den Knien von irgend einem neuen Bekannten, was Bob gar nicht gefiel. Er sagte mürrisch: "Ich gehe jetzt. Ihr könnt ja selbst sehen, wie ihr zurück kommt." Sonja fragte: "Aber wie ist deine Adresse? Ich muss doch zurück zu meinem Auto." Bob murmelte irgendwas von "Picador Blvd." und "Del Sol" und ging.

Ein paar Typen aus L.A. boten Sonja und Melanie später an, mitzufahren. Im Auto war zudem ein Schwarzer, den Melanie aufgegabelt hatte.

Einmal zurück in San Diego mussten sie nun Sonjas Auto wieder finden. Nun, man finde mal ein Auto in einer Millionenstadt, die man nicht kennt! Den Picador Blvd. war schon zu finden, doch die Gated Community war da nirgends. Nach ca. einer halben Stunde des erfolglosen Suchens stiegen Sonja und Melanie an einer Tankstelle aus, um nach dem Weg zu fragen. Der Schwarze stieg ebenfalls aus. Gerade als Sonja zurück zum Auto wollte, fuhr dieses los. Da standen sie nun, morgens um 6 Uhr, verlassen an einer Tankstelle irgendwo in San Diego. Und das Schlimme: Sonjas Tasche war noch im Auto gewesen. Mit Portemonnaie, Ausweisen, Kreditkarten, Autoschlüsseln, Hotelschlüsseln etc. Völlig verzweifelt rannte Sonja dem Auto nach und kreischte hysterisch "come back, you bastards" und brach gekonnt in Tränen aus, als eine Limousine vorbei fuhr, in welcher sie einen Hollywoodstar vermutete. Das nützte natürlich nichts. Die Limousine hielt nicht an und Steven Spielberg stieg auch nicht aus, um Sonja eine Filmrolle anzubieten.

Die Mädels und der Schwarze entschieden, einen Bus in die Stadt zu nehmen. Der Schwarze, dessen Tasche ebenfalls noch im Auto gewesen war, wurde plötzlich sehr anhänglich und behauptete, er wisse nicht wohin. Sonja war nicht in einem Zustand zu argumentieren und Melanie wohl zu gutmütig, also nahmen sie ihn mit zum Hotel. Sonja sagte immer wieder zu Melanie, sie wolle den nicht im Zimmer, er müsse gehen. Und Melanie wollte das auch, wusste aber nicht, wie sie es ihm sagen sollte. Nun, irgendwann wurden sie ihn los. Mussten aber feststellen, dass sie nicht nur ihn, sondern auch Melanies 600.-teuren Fotoapparat losgeworden waren.

Am selben Tag noch machte sich Sonja mit ihrer Cousine, die in San Diego wohnte, auf den Weg, ihr Auto zu suchen. Sie fanden es irgendwann, das Gate war zum Glück offen, und ein Schlosser, den sie her bestellt hatten, fertigte einen neuen Autoschlüssel an.

Sonja und Melanie hätten San Diego am liebsten fluchtartig verlassen. Was für ein mieses Erlebnis. Doch der Humor kam bald zurück. Als sie ein paar Kilometer nördlich an eine Strassesperre fuhren, meinte Sonja trocken: "Die suchen sicher dich! Du weisst schon, wegen dem gefälschten Pass."

Mittwoch, November 16, 2005

Jugendsünden - Teil 2 - Passkontrolle

Der Schweizer Pass ist auch nicht mehr, was er mal war. Heute wird alles bis aufs Detail kontrolliert und überprüft. Insbesondere wenn man in die USA einreisen will. Früher war das ganz anders!

Im Jahre 1996 waren zwei junge Frauen, die ich kenne - nennen wir sie hier mal Sonja und Melanie - in den USA in den Ferien. Beide waren damals noch nicht 21, was den Ausgang in Amerika stark erschwert. Für Sonja war das kein Problem, da sie einen gefälschten Fahrausweis besass und damit überall reinkam. Melanie hingegen nicht. Also beschlossen die beiden kreativen Mädchen, für Melanie einen Pass zu fälschen.
Nun, wie fälschte man im Jahre 1996 einen Pass? Melanies ältere Schwester - wir nennen sie hier mal Lisa - war damals schon 21 und hatte Melanie ihren Pass mitgegeben. Sonja übernahm den Teil mit dem Foto. Da der Stempel im alten Schweizer Pass in die Foto eingraviert war, musste sie mit einer Stecknadel eine Stempelimitation eindrücken. Danach klebte sie Melanies Foto auf Lisas Foto. Melanie selbst malte dann mit roter Farbe den Einreisestempel hinein und übte fleissig Lisas Unterschrift.
Doch kommt man damit durch? Man kommt!

Noch am selben Abend gingen Sonja und Melanie in San Diego aus und setzten sich in eine Bar. Dort lernten sie einen jungen Mann kennen, der ihnen vorschlug, nach Tijuana (Mexico) mitzukommen. Sonja und Melanie überlegten: Hm, sollen wir mit einem Wildfremden nach Mexico in Ausgang? Sonja: "Ich weiss nicht. Ist das nicht etwas riskant?" - Melanie: "Ach komm, ich wollte schon immer mal nach Mexico." - Sonja: "Na gut." Also fuhren die beiden mit dem Amerikaner nach Tijuana.
Tijuana war ein Heidenspass! Irgendwann waren Sonja und Melanie müde und wollten zurück nach San Diego. Ein paar Jungs aus L.A. boten ihnen an, sie mitzunehmen.
An der Grenze Mexico/USA schaute eine Beamtin in den Wagen und fragte jeden einzelnen, woher er sei. "U.S. Citizen", sagten die Jungs aus L.A.. Sonja, die keine Pass dabei hatte, schloss sich ihnen an und sagte ebenfalls "U.S. Citizen". Die Beamtin stellte das (offensichtlich dank Sonjas akzentfreiem Englisch) nicht in Frage und wandte sich Melanie zu. "I'm from Schwitzerländ", sagte diese, worauf die Beamtin den Pass verlangte. "Weshalb haben Sie kein Visum für Mexico im Pass?" - Melanie: "Ich wusste nicht, dass man das braucht." - Die Beamtin: "Und wo ist denn das Formular, das man Ihnen bei der Einreise in die USA in den Pass geklebt hat?" - Melanie: "Äh, das muss rausgefallen sein." - "Na, dann müssen Sie jetzt aber auf die Immigration Office und das Visum und das Formular holen. Vorher dürfen Sie nicht in die USA zurück." Mit zitternden Knien suchten Melanie und Sonja das genannte Büro auf und traten an den Schalter. Der Beamte drückte Melanie ein Formular in die Hände und forderte sie auf, es auszufüllen. In der Aufregung vergass Melanie fast, dass sie die Personalien ihrer Schwester angeben musste. Während sie mit Lisas Namen unterschrieb, nahm sich der Beamte eine Ewigkeit Zeit, den Pass gründlich und aufmerksam durchzublättern. "Ich muss in den Knast, ich muss in den Knast, ich muss in Mexico in den Knast!" dachte Melanie nur noch.
Nach einer schier endlosen Zeit gab der Beamte den Pass zurück und sagte: "Alles okay. Sie können gehen."

Ist das zu glauben? Vor knapp 10 Jahren konnte man mit einem Pass, den zwei 19Jährige gefälscht hatten von Mexico in die USA einreisen und heute gibt es solch ein Theater, wenn man nur mal eine Woche nach New York in die Ferien möchte? Und seid mal ehrlich, liebe Amis, fühlt ihr euch dadurch heute wirklich sicherer?!

Dienstag, November 15, 2005

Australia Diary - 22 days to go

Letzte Nacht hab ich geträumt, ich sei schon dort. Genau gesagt in Surfers Paradise. Und die Wellen dort waren so unglaublich hoch, wie ich es noch nie gesehen hatte. Und ich habe schon sehr grosse Wellen gesehen, immerhin war ich schon mal in der Wellen-Hochsaison in Hawaii. Doch die Wellen letzte Nacht waren echt gigantisch. Etwa so (man beachte wie klein das Surfbrett in der Mitte rechts ist!):



Das ist schon recht scary. Jeder, der selbst schon mal mit einem Surfbrett am Bauch in Wellen gelegen hat, die plötzlich massiv viel grösser aussahen als noch vom Strand aus, kennt das. Da ist man plötzlich nur noch ein ganz kleines Menschlein im grossen, grossen Meer. Der ultimative Kick!

Montag, November 14, 2005

Damien Rice...

...ist wieder mal angesagt.
:-(

Götterberg

Am Wochenende war ich wieder mal in Chur. Im nebligen Mittelland kann man sich fast nicht vorstellen, wie blau der Himmel dort ist. Es war echt wunderschön. Auf der Rückfahrt musste ich dann wieder mal den Götterberg bewundern. Es ist dies der Falknis, an dessen Fuss Maienfeld liegt und der besonders von Landquart aus majestätisch aussieht. Wieso Götterberg? Ich hab mal ein Jahr lang in Landquart gearbeitet. Und da bin ich in der Pause täglich am Fenster des Büros gestanden und habe diesen Berg bewundert und gedacht: Ist der schön! Wenn ich Gott wäre, würde ich da oben sitzen!

Ich hatte dann vorgestern auf der Vorbeifahrt das starke Bedürfnis, ein Foto zu machen. Das war leider etwas schwierig. Und das Foto unten wird der Schönheit des Götterberges nicht annähernd gerecht. Was verständlich ist, wenn man die Bedingungen berücksichtigt: im Auto, am Steuer, auf der Autobahn, während dem Fahren, durch die Frontscheibe, mit dem Natel - aber pssst ;-).

Kantönligeischt

Seit ich im Mittelland/Zentralschweiz/Innerschweiz/Unterland wohne, stelle ich immer wieder fest, welche Abneigungen hier gegenüber anderen Kantonsangehörigen bestehen. Ich kannte das früher nicht, dieses Kantonsbashing. Als Bündner hat man sowieso eine Sonderstellung im Land oder wird zumindest so behandelt. Es gibt Nordschweiz, Ostschweiz, Westschweiz, Zentralschweiz, das Mittelland, die Innerschweiz, das Tessin, das Wallis und eben Graubünden.

Doch hier im Mittelland/Zentralschweiz/Innerschweiz/Unterland ist das anders. Die Zuger möchten nicht zur Innerschweiz, sondern lieber zur Zentralschweiz gehören, sind aber beleidigt, wenn man ihren Dialekt mit dem der Zürcher vergleicht. Die Zürcher sehen sich weder als Mittelländer, noch Zentralschweizer, noch Nordschweizer, sondern einfach als Zürcher. Und das sind Leute, die definitiv keine Basler und schon gar keine Aargauer sind. Die Aargauer... hm... was sind die eigentlich? Zentralschweizer? Mittelländer? Nun, sicher die wohl am meisten gebashten Leute in der Schweiz. Die Armen! Und das nur wegen den weissen Socken! Die Basler wiederum hassen die Zürcher, welche fleissig zurück bashen. Die Schwyzer sind Innerschweizer, möchten es auch sein und bezeichnen daher alles andere als Ausserschweiz.

Muss das sein? Kann man nicht einfach jedem Kanton seine Qualitäten lassen? Die Zürcher haben den schönen See, und die Basler sind dafür besser im Fussball. Ist doch ganz fair. Und die Bündner, na die haben die schönen Berge, die älteste Stadt der Schweiz und den Bären. Und eben (verdientermassen) die Sonderstellung. ;-)

Uni-Welt

Letzte Woche hatte ich das "Vergnügen", an einer Weiterbildung einen Vortrag eines ehemaligen Uni-Professors von mir zu hören. Der Typ war mir noch nie sympathisch und das hat sich jetzt auch nicht geändert. Aber mal abgesehen davon:

Liebe Uni-Professoren, was ihr da so erzählt ist alles hochinteressant und klingt in der Theorie wirklich gut. Doch in der Praxis sieht das oft etwas anders aus. Also bitte, geht doch mal raus in die echte Welt! Geht mal richtig arbeiten! Vielleicht seid ihr nachher ein bischen weniger weltfremd und habt etwas mehr Bezug zur Realität. Danke.

Mittwoch, November 09, 2005

Jugendsünden - Teil 1 - Bern

Gestern war ich wieder mal in...



...Bern. Und da kommen Erinnerungen hoch!

Vor drei Jahren war ich zuletzt da gewesen. An meiner Diplomfeier an der Uni. Doch die Erinnerungen, mit denen ich gestern sogleich konfrontiert wurde, waren nicht die an die Studienzeit. Das ist eine andere Geschichte. Nein, an die Zeit davor!

Als mein Grosi noch in Muri b. Bern lebte.
Als ich mit meiner besten Freundin als Teenager beim Grosi in den Ferien war und wir mit 15 und 16 Jahren heimlich in Ausgang gingen.
Als wir im Ausgang 20jährige Rekruten kennen lernten und das Gefühl hatten, es mit älteren, erfahrenen Männern zu tun zu haben.
Als wir in der Mansarde vom Grosi Patent Ochsner hörten bis wir alle Lieder auswendig konnten. "...sie het e Ring e jedem Finger und e Ma für jede Ring, zäh mau aut u wüescht u schlapp u blöd..." oder "...Bäupmoos, Bäupmoos, spick mi furt vo hie..."
Als wir zur Wohnung von Polo Hofer fuhren (ich fand den nie gut!), weil meine Freundin ihn unbedingt sehen wollte, uns dann aber nicht trauten, zu läuten. Ich vergesse nie, wie meine Freundin an Polos Wohnungstür stand, mit der Hand an der Tür und andächtig sagte: "Ich habe die Türe von Polo Hofer berührt."
Als wir in verrauchten Spelunken sassen und unsere ersten Biere tranken.
Als wir tagsüber durch Bern zogen und einfach glücklich waren.

Beim Grosi war's lustig! Auch wenn sie uns Kekse anbot, deren Verfallsdatum fünf Jahre zurück lag und 20mal täglich dieselben Geschichten erzählte. Es war lustig. Manchmal spielten wir "Ciao Sepp" mit ihr, was ein Heidenspass war. Dank ihrer Vergesslichkeit konnten wir laufend neue Regeln erfinden, sodass sie nach einer Weile fast den ganzen Stapel Karten in den Händen hielt. "Grosi, beim Herz 8 musst du 12 Karten aufnehmen!" Aber wir liessen sie dann doch noch gewinnen.
Um 9 Uhr abends teilten wir Grosi jeweils mit, wir seien jetzt müde und verzogen uns in unser Zimmer auf dem Estrich. Dort stylten wir uns mit den schärfsten Outfits, die wir hatten und legten Kriegsbemalung auf. Das war damals Anfangs 90er noch ziemlich unkontrolliert. Ich sage nur: blauer Lidschatten bis zu den Augenbrauen und eine Zentimeter-Schicht Puder! Und dann gings ab in die Stadt. Wir sagten jedem, wir seien schon 17 und fühlten uns sooo erwachsen! Gott, war das herrlich! Spät in der Nacht kamen wir dann zurück, um todmüde in unsere Betten zu fallen. Grosi wunderte sich noch Jahre später darüber, dass wir bei einem Schlaf von 9 Uhr abends bis 11 Uhr morgens trotzdem ständig müde waren...

Ich weiss, es war verantwortungslos, aber so ist man halt, wenn man jung ist. Das ist ja auch das Schöne dran. Damals war das Leben für uns Teenies noch gänzlich unbeschwert.

Bärn, i ha di gärn!

Montag, November 07, 2005

Kaufleuten

Letzten Freitag war ich wieder mal im Zürcher Kaufleuten. Mit einer Kollegin, die noch nie da war, weil sie erst seit kurzem in der Schweiz wohnt. Ich finde, mit dem Kaufleuten ist es wie mit Amerika. Man kann es hassen oder lieben, aber man muss es einfach mal gesehen haben.

Nun, der Abend wurde recht spassig. Entgegen meinem Vorurteil gab es fast keine koksenden Dolce&Gabbana-Tussis und die Musik war auch ganz nett. Doch bei House hab ich meist nach einer Weile das starke Bedürfnis mal was anderes zu hören.
Nun, man mag es unverfroren nennen, einen international bekannten House-DJ aus Paris zu bitten, doch mal ein wenig Hip Hop aufzulegen. Doch ich hab's getan. Ich habe mein Schulfranzösisch hervor gekramt, ein paar "siltöplä" eingefügt und siehe da: er hat's getan! Er hat tatsächlich Hip Hop gespielt. Und zwar kein Mainstream-Pimp-Sound, sondern eine echt geile Mischung aus Hip Hop und House. Selten so gehört, und Hammer! Kompliment, Stéphane Pompougnac! Sowas nenne ich einen guten DJ.

Donnerstag, November 03, 2005

Australia Diary - Die Vorbereitung

Nachdem ich mich nun dazu durchgerungen habe, mit dem unstylishsten aller Gepäckstücke, dem Rucksack, zu reisen (ach, wie nett wäre es gewesen, einen schmucken Trolley hinter mir herziehen zu können, doch ich rede mir jetzt ganz fest ein: mit-dem-Rucksack-reisen ist das neue einen-Trolley-hinter-sich-herziehen), stehe ich nun vor anderen Problemen.

Die Fakten: ein Rucksack, eine Tasche mit Rollen, je 60 Liter Stauraum.

Die Fragen: Reichen 120 Liter? Wie viele Kilos macht das? Mag ich das tragen? Werde ich auch überall jemanden finden, der mir die Tasche trägt? (just kidding)
Und die Königin der unlösbaren Fragen: was nehme ich mit? Wie soll ich beispielsweise aus meinen 90 Sommertops auswählen, welche - sagen wir mal - maximal 10 mitdürfen?

Ich weiss, ich muss mich einschränken. Und ich glaube auch ich kann das. Jawoll, ich kann das! Ich werde nicht zu viel packen! Ich werde nur wenig mitnehmen! Wenig-mitnehmen ist das neue viel-zuviel-mitnehmen!

Und doch, mir graut davor...

Mittwoch, November 02, 2005

Eighties - Haties

Auf die Gefahr hin, von den meisten Lesern mit Jahrgang - hm, sagen wir mal - 1974 und älter gehasst zu werden, muss ich doch unbedingt mal ein Statement zu den Achzigerjahren abgeben. Nein, nicht zur Mode. Dieses düstere Kapitel unserer Geschichte wollen wir lieber gleich tot schweigen. Nein, es geht vielmehr um die Musik. Okay, Musik ist Geschmackssache und deshalb ist das nur meine persönliche Meinung (auf die ich ein Recht habe, jawoll): Ich hasse Achzigerjahre-Musik. Allem voran ABBA. Damit könnte man mich foltern. "Feel-good-music" nennen das einige. Pft! Für mich vielmehr "Makes-me-want-to-jump-out-of-the-window-music".

Nun mag es einige Leute, die 28 Jahre oder älter sind, geben, die durchaus auf Eighties stehen. Doch muss es denn sein, dass an einer Ü28-Party NUR solcher Sound läuft? Was überlegen sich die DJs an diesen Partys? Nur weil man über 28 Jahre alt ist, ist man irgendwo in der Zeit stehen geblieben und weiss nicht mehr, was heute in ist? Und wieso gerade in den Achzigern? Damals war ich irgendwas zwischen 3 und 13 Jahre alt. Meine Jugend waren die Neunziger. Das war eine Zeit! Clean chic in der Mode, Beverly Hills 90210 und Melrose Place jeden Samstag Nachmittag im TV, und eben auch endlich coole Musik! Doch so geil die Zeit damals war - und das war sie wirklich - auch heute wird noch gute Musik gemacht. Also liebe DJs dieser Welt: verschont uns mit den Eighties und zeigt etwas Flexibilität!

du ju schpihk inglisch?

Ich durfte heute wieder einmal erfahren, dass nicht nur Schweizer Rednecks, sondern selbst Leute mit guten Ausbildungen, in hohen Positionen, mit einem Dr. vor dem Namen, es oft nicht schaffen, englische Wörter so auszusprechen, dass nicht gleich jeder den Swiss Äksent hört.

Meine Favoriten, die ich wirklich immer und immer wieder gerne höre:

- Pöp (Pub)
- Fönn (Fun)
- Döblin (Dublin) (so nannte es gar der Pilot im Flugzeug!)
- Löntsch (Lunch) oder auch Bröntsch (Brunch)
- Bömp (Bump)
- Schtihk (Steak)
- Swiht-Schört (Sweat-Shirt)
- Kauntri (Country) (übrigens auch schwer zu schreiben, habe vor kurzem in einem Restaurant gelesen "Cuntri Cuts")
- Nöjork (New York)
- Saudern Kälifornia (Southern California)
- Koboj (Cowboy)
- Rissaiwer (Receiver) (besonders unter Informatikern oft gehört)

Ergänzungen sind herzlich willkommen!... :-)